Geschichte

alte Grußkarte Mistschänke

Die Mistschänke wurde im Jahre 1795 vom ehemaligen Rittergutsbesitzer Neidisch – Rittergut Naunhof -, der auch den neuen Anbau am Auerhaus anlegte, erbaut und der Ausschank von Bier und Branntwein betrieben. 1814 verkaufte der Auszügler Penke die Mistschänke an Christian Golde und dieser vererbte sie an seinen Sohn Johann Gottfried.

Zu jener Zeit verkehrten hier Kalkfuhrleute, Bauern, Torfgräber und Jäger. Bekannt ist auch, dass später bei großen Jagden, die Jagdgesellschaft des Königs Einkehr hielt.

Später ging die Mistschänke in den Besitz der Familien Kirsten und Steglich über. Von Letzterem kaufte sie 1904 Karl Thieme.

Die Mistschänke trägt ihren Namen, nach dem von Steinbach nach Weinböhla, an der Gaststätte vorbeiführenden Mistweg. Dieser ist sehr alt und stammt aus jener Zeit, in der die Bauern der Dörfer zu Radeburg den Dünger als Frondienst in die kurfürstlichen Weinberge von Weinböhla und den Lößnitzbergen zu fahren verpflichtet waren. An der Mistschänke befand sich ein Mistumladeplatz, von dem aus die Verteilung der Fuhren weiter nach den kurfürstlichen Weinbergen erfolgte. 1848 wurden diese Frondienste von Mistlieferungen durch Renten abgelöst und die Bauern dadurch von den Ablieferungen befreit. Der ehemalige Mistumladeplatz ist heute ein großzügiger Parkplatz.

Am 1. Januar 1937 ging die Mistschänke in den Besitz von Martin Reichel, langjähriger Teilhaber der Gaststätte „Thüringer Hof“ in Dresden, über. 1960 übernahm dann seine Tochter, verehelichte Striegler, die Geschäfte.

Nach Erweiterung der Gesamtanlage der Mistschänke im Jahr 1999 steht auch ein großes Vereinszimmer zur Verfügung, welches weiteren 70 Gästen Platz bietet.